Level 8
=Zurück= =Weiter= =Letzte Runde=
Fieberhaft seht ihr euch um, stupst euren Nachbarn an und reibt euch ungläubig die Augen. Es dauert einige Momente, bis ihr euch überzeugt habt, dass dies die Wirklichkeit ist und dass ihr euch tatsächlich in demselben Zimmer befindet, in dem euch Alyssa Valken als ihren Verlobten offenbart hat. Tatsächlich scheinen nur wenige Sekunden vergangen zu sein, nachdem einer von euch das seltsame Medaillon angefasst hatte, denn eure Gläser auf dem Tisch vor euch sind immer noch halbvoll, die Kerzen immer noch auf der selben Höhe und auch das junge Pärchen vor euch trägt noch die selbe Kleidung. „Wartet, wartet, ich hole euch sofort noch Verbandszeug und … und … wir haben sicher noch Heiltränke … und … unter den Gästen ist ja auch sicher ein Medicus.“ Kurz blinzelnd seht ihr zu Alyssa, der der Stress des heutigen Tages, in Verbindung mit eurer überraschenden Veränderung offensichtlich den letzten Nerv geraubt hat. Sich hektisch umsehend, ist die junge Frau dabei aufzustehen, wird jedoch von Valken zurück gehalten, der sie beschwichtigend anlächelt und dann ruhig zu euch sieht. „Es … ist alles in Ordnung mit euch? Was immer das auch … war … es droht keine Gefahr mehr?“ Einige Momente seht ihr euch an, bevor ihr nur stumm nickt, was den jungen Mann veranlasst, sich erneut in seinem Sessel zurück zu lehnen, den Blick dann auf seine Verlobte richtend. „Hörst du? Ich denke … wir tun am besten so, als wäre hier nichts geschehen und als wären auch alle diese … Waffen hier schon irgendwo herumgelegen. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass völlig unvorhergesehene Dinge rund um uns geschehen und so lange nun alles wieder im Lot ist, sollten wir es dabei belassen.“ Der sanfte Klang seiner Stimme lässt Alyssa dann schließlich zur Ruhe kommen und mehrmals durchatmend setzt sie sich wieder hin, räuspert sich leicht und blickt dann leicht verschämt in die Runde, was euch allen ein erleichtertes Schmunzeln entlockt. Valken drückt dann leicht die Hand seiner Verlobten und als ihr den ehrlich verliebten Blick zwischen den Beiden bemerkt, scheint der Eine oder Andere verlegen zur Seite zur sehen, da der junge Mann ein vergnügtes Grinsen zeigt und Alyssa zuzwinkert, die daraufhin hochrot anläuft und in ihrem Sessel ein wenig kleiner zu werden scheint. Valken ist jedoch weiterhin bester Dinge und lehnt sich dann erneut etwas nach vor, euch verschmitzt ansehend. „Wisst ihr … das alles hier, das machen wir nur, um Alyssas Familie eine Freude zu machen. Ihre Tante versucht schon ewig, sie dieser … feinen Gesellschaft’ vorzustellen und da sie nun einen der reichsten Männer in Rabenfurth heiraten wird, hat sie solange keine Ruhe gegeben, bis wir zugestimmt haben. Uns jedoch ist dies alles nicht wichtig. Aus diesem Grunde werden wir auch im Sommer nur im kleinsten Kreise heiraten, nur die Familie und engsten Freunde, was für euch bedeutet, dass ihr euch da besser nichts vornehmt.“ Schmunzelnd zwinkert er euch zu, als draußen mit einem Mal lautes Krachen zu hören ist und kurz darauf helle Lichter am Himmel erstrahlen. Augenblicklich habt ihr eure Hände wieder an euren Waffen, nur um dann zu sehen, wie Alyssa mit leuchtenden Augen aufsteht, Valken fast schon mit sich ziehend. „Oh, wie schön, seht doch, sie beginnen jetzt schon mit dem Feuerwerk! Kommt, das müssen wir uns ansehen.“ So rasch wie möglich erhebt sich der junge Mann und deutet dann verständnisvoll seufzend mit seinem Gehstock auf eure Waffen. „Versucht euch ein wenig zu entspannen. Hier und heute gibt es keine Kämpfe mehr. Das klingt sicher nicht leicht … aber ... versucht es einfach.“ Euch noch einmal bekräftigend zunickend, folgt er dann seiner Verlobten auf den Balkon, bleibt dort in der Tür aber noch einmal stehen und sieht über die Schulter zu euch. „Ach ja, bevor ich’s vergesse: Zwei von euch werden die Trauzeugen sein. Wir konnten uns nicht entscheiden, also macht das unter euch aus und keine Widerrede!“ Endgültig sprachlos bleibt ihr noch eine Weile sitzen, während der Himmel draußen vom Feuerwerk taghell erleuchtet wird. Einige Augenblicke schwelgt jeder in seinen eigenen Gedanken, bevor dann der Erste von euch aufsteht, in Richtung der Balkontür geht, die Übrigen mit sich winkend. Es schneit. Als ihr ins Freie tretet, tanzen wieder die kleinen weiße Flocken um euch und für einen Augenblick tauchen sie die Umgebung trotz aller Farben und dem Knallen der Raketen in ein Meer der Stille und des Friedens. Tief atmet ihr die kalte Winterluft ein und verteilt euch dann über den Balkon, die Menschen unter euch betrachtend, die in den Straßen ausgelassen feiern. Mehrere Glockenschläge erklingen und im Schein einer gewaltigen Rakete und dem Trubel seiner Bewohner, begrüßt Tiefenfels ein neues Jahr.
Runde 1
Angreifer:
Verteidiger:
Die Angreifer haben gesiegt!
Wunderschön ist das Feuerwerk anzusehen und die ehrliche Freude der Menschen legt sich wie Balsam auf die Ereignisse eurer letzten Tage. In all diesem Jubel und all der Glückseligkeit könnt ihr dennoch nicht die Verzweiflung in den Augen von Lilleani, die Machtlosigkeit von Eldric und die Worte von Serenugar vergessen. Sagt mir, was bleibt von dieser Welt? Hätte er damals eine Antwort darauf hören wollen? Hättet ihr ihm damals überhaupt eine Antwort darauf geben können? Nachdenklich lenkt ihr eure Blicke wieder an den Himmel und lasst eure Gedanken schweifen. Zurück ans Wirtshaus, an Gustav. Zurück zu eurer ersten Begegnung mit Madga und Hubert. Zurück zu Tanara, die mit Äpfeln Banditen auf einer Dorfpalisade bewirft. Zurück an Felan, Kax, Björn, Hartmut Hohenstein, Villogh Dim und all die Anderen, die euch auf euren vielen Reisen begegnet sind. Als ihr dann eure Blicke wieder senkt, fallen sie auf das junge Pärchen vor euch, das sich im Schein des Feuerwerks einen Kuss schenkt, das dank euch an diesem Abend hier stehen kann und einen Ausblick auf eine gemeinsame, glückliche Zukunft hat. Und langsam, ganz langsam tritt dann ein Lächeln auf eure Lippen, als ihr letztendlich die Antwort auf Serenugars Frage gefunden habt. Was bleibt von dieser Welt? Was bleibt, ist die Erinnerung.
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